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Weichenstellung für
die Zukunft des Pferderennsports
Vertrag über flächendeckendes Wetannahmestellennetz
Die Dachverbände des Galopp- und Trabrennsports
in Deutschland haben einen gemeinsamen Vertrag mit den beiden auf Vertrieb
und Verarbeitung von Pferdewetten spezialisierten Unternehmen SISAL
S.p.A.und Autotote Europe GmbH abgeschlossen.
Vereinbart wurde ein Projekt, das für die Zukunft
des Pferderennsports hierzulande von fundamentaler Bedeutung sein wird,
nämlich der Aufbau eines flächendeckenden Netzes von Wettannahmestellen.
Zu diesem Zweck werden die DVR Wirtschaftsdienste- und Beteiligungen
GmbH (eine Tochtergesellschaft des Direktoriums für Vollblutzucht
und Rennen e. V.) und die den Trabrennsport repräsentierende Turfsport
Kommunikations GmbH mit dem italienischen Vertriebssystem-Anbieter SISAL
S.p.A. sowie der auf herstellung von Elektronikkassen für den Totalisatorbetrieb
spezialisierten Autotote Europe GmbH (eine Tochtergesellschaft der böserennotierten
amerikanischen Autote Inc.) ein Gemeinschaftsunternehmen gründen,
das unter dem Namen Vertriebsgesellschaft Trab und Galopp GmbH
(VTG GmbH) firmieren wird und seinen Sitz in Essen hat.
Es ist geplant,. bereits im kommenden Jahr 400 Vertriebsstellen
in Deutschland einzurichten und diese Zahl in den folgenden drei
Jahren auf 2500 auszuweiten. Dabei wird es sich um Annahmestellen
in bereits bestehenden Gastronomiebetrieben handeln, die nach einem
"Shop im Shop"-Prinzip eingerichtet sind und mittels der international
führenden Hard- und Software von Autotote direkt mit dem Rechenzentrum
der Rennbahnen verbunden sein werden. Vermittelt werden ausschließlich
Wetten auf inländische Galopp- und Trabrennen, und das an bis zu
360 Tagen im Jahr. Damit folgt die Kooperation international hocherfolgreichen
Vorbildern, bei denen insbesondere SISAL mit seinen rund 14000 Vertriebsstellen
in Italien eine herausragende Rolle spielt.
Mit diesem Großprojekt will der Pferderennsport
seine brennenden Existenzprobleme, die durch die Einführung der
sog. Sportwetten durch mehrere Landeslottogesellschaften aktuell noch
verschärft werden, aus eigener Kraft lösen.
Gegenwärtig erfolgt in Deutschland der Vertrieb
von Pferdewetten außerhalb der Rennbahnen in 110 Buchmachergeschäften
und rennvereinseigenen Wettannahmestellen. Damit liegt Deutschland weit
abgeschlagen auf dem letzten Platz. So entspricht die Zahl der Verkaufsstellen
für Pferdewetten in Deutschland mit 80 Mio. Einwohnern der im französischsprachigen
Teil der Schweiz (1,6 Mio. Einwohner). Mit der geplanten Zahl von 2500
Wettannahmestellen läge Deutschland immer noch weit hinter Ländern
wie Frankreich (ca. 8500) oder Italien (ca. 14000). Die mangelnde Anzahl
von Wettannahmestellen ist die Hauptursache für die seit Jahren
stattfindende finanzielle Auszehrung der Rennvereine. Ohne die Ausweitung
des vertriebsnetzes wäre deren Existenz und damit die der deutschen
Vollblutzucht akut gefährdet.
Die jetzt abgeschlossene vereinbarung basiert auf dem
einstimmigen Votum sämtlicher galopp- und Trabrennvereine bzw.
ihrer Regionalorganisationen. Galopperseitig soll auf der Mitgliederversammlung
des Direktoriums für Vollblutzucht und Rennen e. V. am 14. Dezember
ein zustimmendes Votum für das Projekt eingeholt werden.
(Quelle: galopp-press)
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