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Hong Kong: Caitano Vierter
13. 12. Caitano ist Vierter in der Hong Kong Vase (2400 Meter) geworden.
Die Ergebnisse der drei internationalen Rennen:
International Cup - 1800 Meter
1. Midnight Bet (H. Kawachi), Japan
2. Johan Cruyff (E. Legrix), Hong Kong
3. Almushtarak (O. Peslier), England
4. Magellan (G.Stevens), USA
International Bowl - 1400 Meter
1. Jim and Tonic (G. Mossé), Frankreich
2. Bezeal Bay (J. Cassidy), Australien
3. Decorated Hero (O. Peslier), England
4. Royal Suzuka (N. Yokoyama), Japan
International Vase - 2400 Meter
1. Indigenous (D. Whyte), Hong Kong
2. Darazari (R.S. Dye), Australien
3. Taipan (Pat Eddery), England
4. Caitano (O. Peslier), Deutschland
Aufbruch nach Hong Kong
Spätestens, seit Winfried Engelbrecht-Bresges das Sagen hat im Hong-Kong-Turf,
nimmt man dort Deutschland als Rennsportland ernst. 1998 gab es eine Rekordzahl
an Einladungen für hier trainierte Pferde: Artan, Power Flame, Tannenkönig,
Waky Nao, Auenadler, Caitano und Ungaro. An den Ablauf kommen werden sie allerdings
nicht alle, da von vornherein einige weit hinten auf der Reserveliste standen.
Von den Schwierigkeiten Andreas Wöhlers´,
des Trainers von Power Flame, eine endgütige Zusage zu bekommen, wurde bereits
berichtet.

Es startet im International Cup über 1800 Meter Artan
unter Michael Kinane. Er hat seit seinem knappen zweiten Platz zu Elle Danzig
in München (Bayerisches Zuchtrennen, Gr. I) kein Rennen mehr bestritten,
und die Distanz liegt 200 Meter unter seiner Spezial-Strecke von 2000 Metern.
Sehr gefährlich in diesem Rennen ist die Neuseeländerin Tycoon Lil,
die bei allen ihren 19 Starts in die Dreierwette gelaufen ist und als eins der
besten Pferde in der südlichen Hemisphäre gilt. Man erinnere sich: Zwei
neuseeländische Stuten (Jezabeel und Champagne) machten den Melbourne Cup
1998 unter sich aus. Ungewöhnlich ist die Karriere des australischen Kandidaten
Northern Drake, der im Oktober vier Gruppe-I-Rennen bestritt (!), und sich
dabei kontinuierlich verbessert hat. Von den einheimischen Pferden ist Johan
Cruyff wohl die stärkste Waffe, während der US-Amerikaner Magellan
immerhin einen sehr guten vierten Platz in der jüngsten Breeders´ Cup
Mile im Rekord stehen hat. Eine Zusammenfassung
der fünf letzten Starts der Teilnehmer des International Cup stellt Horse
Racing Hong Kong auf seiner Website zur Verfügung.
Die International Bowl führt über 1400 Meter
und sieht Waky Nao unter Stanley Chin am Ablauf. Die beiden kennen sich
nicht nur aus der Morgenarbeit im Stall von Andreas Schütz in der Zeit, als
Chin im Sommer in Deutschland auf einer Erfolgswelle ritt, auch bei Waky Naos
Auftritt in Deauville (Prix Jacques le Marois, Gr. I) saß Chin im Sattel.
Die Gegner in diesem Rennen sind nicht ganz so leicht einzuschätzen. Weitere
Europäer am Start sind Decorated Hero und Jim and Tonic, die
beide die Breeders´ Cup Mile ausgelassen haben. Beide sind auf der 1400-Meter-Distanz
sehr gut aufgehoben. Die beiden Australier Bezeal Bay und Toledo
haben ihre letzten zwei bzw. drei schweren Rennen zuhause gewonnen, die ehemalige
Engländerin und Jetzt-Amerikanerin Dance Parade, die ebenfalls für
den Breeders´ Cup vorgesehen war, hat in ihrem Leben nur viermal verloren.
Die Hong-Kong-Pferde scheinen bis auf Bumper Storm nicht ganz so stark
einzuschätzen zu sein. Ein Repräsentant der Vereinigten Arabischen Emirate
ist in Gestalt von Kahal dabei wie auch ein Japaner, Royal Suzuka.
Auch hier bietet Horse Racing Hong Kong einen Überblick
über die Karrieren der Kandidaten
Caitano mit Olivier Peslier und Ungaro mit Terry Hellier
laufen in der International Vase über 2400 Meter. Dies ist das offenste
Rennen der Serie. Immerhin bekommt Ungaro die Chance auf eine Revanche mit Taipan,
der ihm im Preis von Europa klar das Nachsehen gegeben hatte und auch mit Caitano
schon im letzten Jahr die Klingen gekreuzt hat. Es ist Taipans letzter Start.
Das beste Pferd nach früherer Form ist der alternde Strategic Choice,
St.Leger-Sieger in Irland, ist in dieser Saison, mittlerweile siebenjährig,
aber noch sieglos. Indigenous ist der Star unter den Hong Kong-Pferden,
hat aber seinen letzten Start ausnahmsweise verloren. Er ist auf die Meile ebenso
zuhause wie auf der Derby-Distanz. Die Formen der übrigen Einheimischen geben
nicht so viel her, am ehesten kann wohl Tequila Pop Indigenous das Wasser
reichen. Der Ex-Franzose und jetzt für Australien startende Darazari
ist besser, als seine "2-9-4-5-11"-Formen vermuten lassen. Er galt lange als Geheimtip
für den Melbourne Cup, scheiterte aber an der 3200 Meter-Distanz. Er wird
wie Tycoon Lil vom australischen Spitzenjockey Shane Dye geritten. Nehmen Sie
die Formen
der Teilnehmer unter die Lupe.
10.12. Bei der Vorbereitung von Ungaro
in Hong Kong läuft schon wieder nicht alles glatt. Nachdem der Hengst schon
in Japan mit dem Training aussetzen mußte, bevor er im Japan Cup lief, hat
er nun auch in Hong Kong kleinere Schwierigkeiten. Aus einem Gespräch der
South China Morning Post mit dem Rennbahntierarzt von Sha Tin geht hervor, daß
Ungaro Anfang der Woche eine leichte Blessur und etwas erhöhte Temperatur
hat, ohne dabei aber lahm zu gehen. Dazu heißt es in dem Bericht:
German challenger Ungaro is also under a cloud as he attempts to win
the Vase. The much-travelled campaigner has been sparingly seen since arriving
from his abortive Japan Cup mission and senior vet Keith Watkins confirmed yesterday
Ungaro had a minor problem. Said Watkins: "He has a slight swelling on his left
hock and we advised them not to gallop the horse today. He is taking it easy but
should be out tomorrow on the big track. He is not lame and not sore so there
is no real doubt about him at this stage."
Kuriosa am Rande: Lanfranco Dettori, der Handsome Ridge (Cup),
Kahal (Bowl) und Star Binder (Vase) reitet, hat zwei Tage nach dem Rennen, am
15. Dezember, Geburtstag. Colin Jillings, der Trainer von Tycoon Lil, trainiert
seit 48 Jahren Rennpferde.
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