Galopper des Jahrhunderts

ein Kandidat der Turfkönig-Wahl zum Galopper des Jahrhunderts

vorgestellt von Silvia Wächter

gez. 1927 v. Wallenstein - Arabis v. Ard Patrick
Züchter: Gestüt Schlenderhan
Besitzer: Gestüt Schlenderhan
Trainer: George Arnull

Wen die Götter lieben, der stirbt jung - so die Titelüberschrift zum Derby 1930 aus Harald Siemens Buch 125 Jahre Deutsches Derby. Für Alba war nach den leichten Siegen im Henckel-Rennen und im Derby die deutsche Triple Crown in greifbarer Nähe gerückt, eigentlich war das St. Leger für den Hengst nur noch ein Pflichtgalopp, eine Formsache - haushoch stand er über dem Jahrgang, da ereilte ihn das Schicksal. Bei einem Trainingsgalopp nur drei Tage vor dem St. Leger blieb Alba an einem dummen Loch in der Geraden hängen und stürzte.

Splitterbruch des rechten Hinterbeins - der Hengst mußte schweren Herzens noch auf dem Geläuf aufgegeben werden. George Arnull brauchte sehr lange, um den Tod des Hengstes zu überwinden - ein riesengroßer Verlust für den deutschen Galopprennsport.

Alba rückte zu einer Zeit in den Rennstall ein, als alles unter dem Schatten des großen Oleanders verschwand. Da Alba alles andere, nur kein Arbeitsweltmeister war, bemerkte seine Umgebung sein Kaliber erst recht spät. Zweijährig war noch nicht so viel los mit ihm, auch befürchtete George Arnull ihn anfänglich überhaupt nicht trainieren zu können.

Aber der Knoten sollte bald platzen. Doch Jim Munro, der neue Stalljockey (welcher auch seinerzeit das australische Jahrhundertpferd Phar Lap ritt), zog im Henckel-Rennen Savonarola Alba vor. Als einziger Prüfstein in diesem Rennen erwies sich ganz kurz Ladro, bittere Erkenntnis für Jim Munro, der auf Savonarola rund sechs Längen hinter den beiden einkam. Munro entschied sich nie wieder gegen Alba.

Der Schlenderhaner beherrschte nicht nur seinen Jahrgang nach Belieben, holte sich die Union mit sechs Längen, die gnädige halbe Länge, die Alba im Deutschen Derby vor Ladro im Ziel hatte, wußten die gegnerischen Ställe schon zu schätzen - dem Hengst war einfach nicht mehr beizukommen. Alba und Jim Munro spielten auch mit den älteren Jahrgängen im Jahre 1930 Katz und Maus. Im Großen Preis von Berlin, dem ersten Vergleich Derbyjahrgang zu den älteren Semestern, war Arnull vorsichtig und gab Munro die Order, auf den in dieser Saison noch ungeschlagenen Graf Isolani zu achten. Munro beherzigte die Order und ließ Alba vorne marschieren und drehte auf der Zielgeraden so richtig auf, Alba flog dem Feld davon, siegte überlegen mit 6 Längen.

Mehr und mehr baute Alba den Ruf eines Ausnahmepferdes aus. Das Fürstenberg-Rennen nahm Alba im Vorbeigehen mit, ein paar Tage später im Großen Preis von Baden mochten nur noch drei deutsche Pferde (eigentlich nur zwei - Avanti lief für den Schlenderhaner) und zwei Franzosen (Bara und Diademe im Besitz des Stalles Boussac) gegen Alba antreten. Alba schlug den älteren, in Topform befindlichen Bara - beide Hengste trugen das gleiche Gewicht - locker mit einer Länge.

Marcel Boussac war von der Leichtigkeit, mit der Alba seinen Bara abfertigte, so beeindruckt, daß er 250.000 Mark (in der damaligen Zeit eine unerhörte Summe) für Alba bot. Eigentlich überflüssig anzumerken, daß das Angebot ausgeschlagen wurde.

.Jim Munro, der nun wirklich zwei Giganten des Galopprennsports in zwei Hemisphären geritten und die allerbesten Vergleichsmöglichkeiten überhaupt hatte, stellte Alba eindeutig über Phar Lap.

In Albas Rekord stehen: 12 Starts 11 Siege, 1 zweiter Platz. Oft wurde George Arnull befragt, wer denn nun das beste Pferd gewesen sei, Oleander, Alba oder Schwarzgold. Er mochte darauf nie so eine recht eindeutige Antwort geben.

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