Galopper des Jahrhunderts

ein Kandidat der Turfkönig-Wahl zum Galopper des Jahrhunderts

vorgestellt von Silvia Wächter

gez. 1978 v. Dschingis Khan - Ordinale v. Luciano
Züchter: Gestüt Zoppenbroich
Besitzer: Gestüt Zoppenbroich
Trainer: Sven von Mitzlaff

In der Derbywoche 1981 wurde der Elektronen-Toto in Hamburg erstmals dem Rennbahnpublikum präsentiert. Diese Einführung wurde die übelste Pleite in der Geschichte des Hamburger Rennvereins. Eine halbe Stunde vor dem Start des Deutschen Derbys verabschiedete sich der Elektronen-Toto erst einmal auf Nimmerwiedersehen. Großes Disaster für den Veranstalter, der auf jede „Wettmark“ angewiesen ist, Ärgernis für den Wetter, der doch an seinen Derbyfavoriten glaubt und nun vor dem Schalter steht und nichts geht mehr. Eine ½ Stunde versuchte man den Elektronen-Toto wieder flottzumachen, doch vergebens. Das Derby wurde ohne Rücksicht auf den defekten Toto gestartet. (Eine Stunde gab der Toto klein bei und funktionierte wieder tadellos)

Fast wäre Orofino gar nicht für die Zoppenbroicher Zuchstätte gelaufen, denn als Jährling stand er mit der Nr. 23 im Auktions-Katalog von Baden-Baden. Aber die Gestütsinhaberin, Hela Bresges, strich den kleinen Orofino kurzerhand aus dem Angebot, als er sich eine harmlose Fesselkopfverletzung zuzog. So etwas vertrug sich nicht mit dem Renommee des Gestüts. Schön, wenn ein Züchter für seine Ehrlichkeit im nachhinein so belohnt wird, denn standen schon die Vorbereitungsrennen unter dem Stern eines einzigen Pferdes, so wurde das Derby für dieses Pferd eine Gala-Vorstellung. Der schlaksige Hengst war zweijährig einmal gleich siegreich draußen gewesen. Dreijährig gewann der Hengst - immer mit Peter Alafi im Sattel - den Hoffnungs-Preis, das Henckel-Rennen und die Union, er ging ungeschlagen in das Rennen um das Blaue Band. Das Horner Moor machte seinem Namen an diesem Tag mal wieder alle Ehre, das Geläuf war abgrundtief. Viele Rennbahnbesucher hatten arge Zweifel, ob Orofino mit dem schweren Boden zu Rande käme.

Es geht in den letzten Bogen, noch ist der Fährhofer Los Santos vorne, in Lauerstellung auf der zweiten Position bereits Orofino, eingangs der Zielgeraden schubst Peter Alafi Orofino kurz einmal an. Spielend zieht der Zoppenbroicher nach vorn, mit jedem Galoppsprung fliegt er dem Verfolgerfeld weiter davon. Der Abstand wird größer und größer, zum Schluß springt ein Derbysieg mit 12 ¾ Längen heraus!

Ein paar Wochen später mußte der bis dato ungeschlagene Orofino sich dem Röttgener Wauthi beugen. Später sah man ihn in allen großen Rennen Deutschlands am Start. Manchmal fandfen sich kaum Gegner für ihn. Orofino wurde fünfjährig in das Rennen der Rennen, in den Arc, geschickt. In seinem letzten Rennen landete der immer ehrlich alles gebende Orofino im geschlagenen Feld, er hatte aber auch eine lange kräftezehrende Saison hinter sich.

Orofinos Bilanz: 22 Starts, 13 Siege, 5 Plätze. Dreimal wurde das „Gemütspferd“ Orofino zum Galopper des Jahres gewählt, diesen Hattrick hat anschliessend nur noch Acatenango geschafft. Als Deckhengst - aufgestellt in Ebbesloh und Ittlingen - war es ihm kaum vergönnt, Spuren zu hinterlassen, denn Orofino starb sehr jung. 1989 mußte er nach einer Thrombose und einem Darmdurchbruch in der Tierklinik Telgte eingeschläfert werden. Seine besten Sohn sind der Gruppe-I-Sieger Vincenzo und Lorofino, der es dem Vater gleichtat und das schwedische Derby mit 12 Längen gewann. Orofinos Mutterlinie ist sehr stark - der Mutter Ordinale wäre es um ein Haar gelungen, drei Derby-Sieger auf die Welt zu bringen: Orofino, Ordos (gewann 1983) und Orfano (Favorit 1986, aber "nur" Vierter).

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