|
Japan Cup: Das sind die Kandidaten
Nachdem Ungaro auf spektakuläre Weise - ein Funktionär der japanischen
Renn-Behörde soll bei Trainer Hans-Albert Blume persönlich angerufen
haben - doch noch eine Einladung zum Japan Cup 1998 erhalten hat, könnten
jetzt zwei deutsche Pferde am 29. November in Tokio an den Start gehen: die Vierjährigen
Ungaro und Caitano. Zu den möglichen Startern aus Übersee (aus
japanischer Sicht) zählen ferner: Chief Bearheart, gerade mit einer
beeindruckenden Leistung Vierter im Breeders´ Cup Turf, Faithful Son
(bestritt den Caulfield Cup und den Melbourne Cup, hat sein Stehvermögen
aber noch nicht bewiesen), Maxzene und Rousseau. Am 26. November
ist die endgültige Starterangabe für das Einladungs-Rennen, an dem 16
Pferde teilnehmen dürfen.
Swain und Daylami nehmen ebensowenig teil wie der Breeders´ Cup Turf-Sieger
Buck´s Boy und das australische Spitzenpferd Might and Power, dessen Trainer
keinerlei gesundheitliche Risiken für seinen Star in Kauf nehmen wollte,
wie es hieß.
Air Groove, die im Vorjahr zum Pferd des Jahres in Japan gewählt wurde,
soll hingegen laufen. Allerdings nicht mit Yutaka Take im Sattel, der wegen einer
Behinderung vom 14. bis 29. November gesperrt ist. Weitere japanische Kandidaten
sind:
El Condor Pasa, ein Dreijähriger von Kingmambo, Going Suzuka,
ein Stallgefährte des vor kurzem verunglückten Superstars Silence Suzuka,
Silent Hunter, einer der Favoriten unter den japanischen Pferden, Silk
Justice, der ewig zweitplazierte Stay Gold, der japanische Derbysieger
Special Week, Tokio Excellent, dessen Vater Golden Pheasant den
Japan Cup 1991 gewann, Yusei Top Run, ein weitgereister Sieger der Copa
República Argentina, und Run for the Dream, die zweite Stute im
Feld. Aktuelle Veränderungen des Starterfeldes und Informationen über
die japanischen Galopper stellt ein Herr Kawasaki (kein Scherz!) alias Ryuuou
auf seiner japanischen
Webseite zur Verfügung (englisch).
Ferrari und Monferrato laufen
gegeneinander
Nachdem das Debut von Ferrari nicht, wie geplant, im Steinlen Handicap stattfand
(s.u.), kommt es nun zu einer Begegnung mit dem ehemaligen "Landsmann" Monferrato.
Die beiden laufen unter dem Höchstgewicht von 55,5 kg am 19. November in
Hollywood Park, das Rennen
ist ein Altersgewichtsrennen über 1700 Meter Grasbahn, dotiert mit 66.000
US$. Ferrari (Jockey B. Blanc) und Monferrato (Jockey Alex Solis) haben "nur"
drei Gegner, darunter den letztjährigen Frankfurter Gruppe-Sieger Crystal
Hearted. Beide Pferde werden mit Lasix behandelt an den Start gehen. Für
Monferrato ist es der zweite Start in den USA, über den ersten
Start lesen Sie im Archiv.
Und weil Hollywood Park eine ausgezeichnete Website hat, können Sie das Rennen,
das um 1.30 Uhr Ortszeit (22.30 bei uns) gestartet wird, live mitverfolgen.
Als einzige Voraussetzung brauchen Sie einen RealAudio-PLayer, und wenn Sie den
nicht haben, surfen Sie einfach ein bißchen früher hin und laden Sie
ihn sich kostenlos. Hollywood Park hat sogar Live-Video im Angebot, aber
vorige Woche noch technische Probleme mit dem Server gehabt. Wählen Sie für
die Live-Übertragungen auf der Website von Hollywood
Park einfach den Menüpunkt "live racing".
Ferraris erstes Rennen in den
USA vertagt
Der vierjährige Ferrari, der im Frühjahr nach seinem Sieg im Gerling-Preis
in die USA verkauft worden war, sollte sich erstmals der amerikanischen Öffentlichkeit
zeigen. Am 11. November hätte er in Hollywood Park im renommierten Steinlen
Handicap, einem Rennen über 1700 Meter - mit 84.000 US$ dotiert - starten
können, wurde aber am Morgen des Renntages zurückgezogen.
Mit Just in Fun ist nicht zu spaßen
Treue kleine Schimmelstute: Der vierjährigen Just in Fun gelang der große
Wurf in letzter Sekunde - in zweierlei Hinsicht. Sie gewann den Prix Fille de
l´Air (Gr.III) am 11. November in Toulouse nach einem dramatischen Finish
nur hauchdünn, und es war ihr erster Gruppe-Sieg beim letzten Start vor dem
verdienten Wechsel in die Zucht ihres Heimatgestüts Sommerberg. In dem 2100-Meter-Rennen
schlug sie mit Andre Best im Sattel Snow Polina und Sensitivity.
Miss Tobacco Zweite in Saint Cloud
Winterkönigin Miss Tobacco hätte es beinahe Kabuki und Noble Pearl nachgemacht,
doch wurde sie beim Erstauftritt auf Gruppe-Ebene nur Zweite. Den Prix Saint-Roman
(Gr.III) über 1600 Meter gewann Mother of Pearl, eine Schwester des klassischen
Siegers Turtle Island, eine halbe Länge zurück folgte die von Pascal
van De Keere gerittene Miss Tobacco.
Lieb und teuer ist die Fuchsstute: Wie nach dem Start in Saint-Cloud bekannt
wurde, soll es ein Angebot in Höhe von 1,1 Mio. Dollar gegeben haben
von einem Kaufinteressenten aus den USA. Doch hieß es nach Bekanntgabe dieser
Summe, die Stute sei nicht zu verkaufen, sie bliebe weiterhin in Training bei
Ralf Suerland in Köln.
Bereits kurz nach ihrem Sieg im Preis der Winterkönigin war ihr Wert thematisiert
worden, als Besitzer Rudolf Eisemann sagte, die Stute habe "soviel gekostet, wie
alle zehn Gegnerinnen zusammen wert sind". Lesen Sie im Archiv, wieviel
das war.
Breeder´s Cup: Caitano Achter,
Waky Nao Elfter
Wenig erfolgreich versuchten sich die beiden Starter von Andreas Schütz auf
den Churchill Downs im Breeder´s Cup Turf und in der Mile. Während Waky
Nao nach einem in der Anfangsphase nicht ganz glatten Rennverlauf gar nicht mehr
in die Partie fand und das Rennen als Elfter beendete, konnte Caitano, der aus
der Startbox Nummer 1 etwa zwei Längen hinter dem Feld abgesprungen war,
zwar noch Boden gutmachen, doch reichte es nur zum achten Platz. Die Europäer
schnitten bei diesem 15. US-Open des Galopprennsports insgesamt so schlecht ab
wie selten zuvor: Die beste Plazierung errang Swain als Dritter im Breeder´s
Cup Classic, der zweite Godolphin-Star Desert Prince hingegen beendete die Mile
als Letzter. Daylami, Kandidat für den Turf, war schon am Morgen zum Nichtstarter
erklärt worden.
Das ausführliche Ergebnis jedes einzelnen der sieben Gruppe-I-Rennen
finden Sie auf der offiziellen
Ergebnis-Seite des Breeder´s Cup. Dort werden die Ergebnisse auch im
PDF-Format angeboten - für Ihr Archiv.
Den Original-Rennkommentar bekommen Sie bei www.broadcast.com
zu hören. Auf dieser Seite sehen Sie das kleine gelbe Logo "Listen". Wenn
Sie das anklicken, können Sie die Audio-Datei mittels RealPlayer hören.
Sie finden dort auch ausführliche Hinweise (unter dem Button "first time
user"), wenn Sie technische Fragen haben.
Japan Cup: Caitano erstes Ersatz-Pferd
Caitano ist das einzige deutsche Rennpferd, das womöglich am Japan Cup am
29. November teilnimmt. Nur vier Pferde aus Europa werden eingeladen, und das
sind Swain, Daylami und Faithful Son - alle aus dem Stall Godolphin - sowie der
zweifache Derby-Sieger Dream Well aus Frankreich. Am 26. November ist die endgültige
Starterangabe für das Gruppe-I-Rennen, an dem 16 Pferde teilnehmen dürfen.
Hier sind die eingeladenen Pferde, mit Ersatz-Pferden in Klammern: Swain, Daylami,
Faithful Son, Dream Well (Caitano, Fragrant Mix, Luso, Limnos) für Europa.
Auntie Mame, Buck´s Boy, Chief Bearheart, River Bay (Maxzene, Storm Trooper,
Bonapartiste, Cetewayo) für Nordamerika. Für Australasien gehen das
absolute Spitzenpferd Might and Power und Catalan Opening an den Start.
Mailand: Acht Pferde, zwei Dreierwetten
Sensationelles Ergebnis der achtköpfigen Galopper-"Herde" aus deutschen Ställen
in Mailand am 30. Oktober: Das Gruppe-III-Rennen, den Premio Chiusura über
die Meile, gewann der von Peter Schiergen trainierte Tertullian vor Tannenkönig
und Gaelic Symphony, das Listen-Rennen für Stuten sicherte sich Intuition
gegen La Bouche und Evening Breeze. Nur Wonder of Dashing und Famous Girl gingen
leer aus. Siegreiter war in beiden fällen Andreas Suborics, Stalljockey von
Peter Schiergen.
Borgia ist wieder da!
Beim Comeback nach sieben Monaten Pause - der letzte Start war im Dubai World
Cup - ist Borgia Zweite geworden. Unter Olivier Peslier, Stalljockey ihres Trainers
Andre Fabre, konnte sie im Prix de Flore (Gr.III) in Longchamp die Siegerin Moteck
nicht halten, hielt aber die lange führende Gazelle Royale in Schach. Peslier
war mit der Vorstellung zufrieden, Horst Lappe, der für das Gestüt Ammerland
als "racing manager" fungiert, sagte der Racing Post nach dem Rennen, man müsse
erst einmal abwarten, wie es Borgias Sehne gehe, bevor man weitere Pläne
schmiede.
Weitere gute Nachricht für den Chef der grün-roten Ammerländer
Farben, Dietrich von Boetticher: Asolo, ebenfalls bei Andre Fabre in Training,
zeigte seine beste Leistung im Prix Royal-Oak (Gr.I). Er wurde Dritter in dem
3100-Meter-Marathon, es siegte der Aufsteiger Tiraaz, der ihn schon einmal geschlagen
hatte.
Abschied von Ajano
Ajano wechselt in die Zucht. Der vierjährige Hengst, dessen größter Erfolg
der Sieg - nach Disqualifikation von Caitano - im Großen Müller Brot-Preis
(Gr.II) war, hat eine Sehnenverletzung, die ihn seine Rennkarriere beenden läßt.
Ajano war mit einem GAG von 96 kg ein weit überdurchschnittliches Rennpferd
und der Star im Stall von Hans-Jürgen Gröschel in Hannover. Noch ist
nicht klar, wo er aufgestellt werden soll, die Besitzer versuchen, ihn möglicherweise
in einem Gestüt Osteuropas unterzubringen.
Neuigkeiten in Kürze
Frankfurter Galopper des Jahres ist nicht unerwartet Noble Pearl
geworden, die einzige deutsche Gruppe-I-Siegerin als Zweijährige. Im italienischen
Gran Criterium schlug sie den englischen Hengst Zindabad
Arroyada
wurde zum Münchner Galopper des Jahres gewählt. Die Stute gewann alle
sechs Starts in diesem Jahr, als krönenden Abschluß den Hannoverschen
Stuten-Preis über 2400 Meter und soll auch 1999 in Training bleiben
|