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Aschera und Judith - ein gutes TeamAscheras Geschichte geht weiter...

Nun standen wir da, völlig verzweifelt über unseren wilden Vollblüter, und wußten nicht wie es weitergehen sollte. Judith war inzwischen mehrere Male abgeworfen worden, weil Aschera den Hang hatte, in machen Situationen einfach mit Vollgas durchzustarten, was Judith als unerfahrene zwölfjährige Reiterin nicht auffangen konnte. Reiten in einer Abteilung von Pferden war gar unmöglich, konnte Aschera die anderen Pferde doch mit Leichtigkeit überholen und schon gar, wenn der Vordermann mit einer Gerte vor ihrer Nase herumwedelte. Sie tat eigentlich nur, was man ihr auf der Rennbahn beigebracht hatte.

Den Besitzer vom Gestüt Aaltal trifft keine Schuld an dieser Situation, denn Aschera wurde dort von seiner sehr erfahrenen Tochter geritten und das täglich. Unter diesen Umständen ist Aschera auch sehr lieb und brav, eben ein Anfängerpferd.
Schuld waren allein wir, denn wir hatten bis dahin so ziemlich alles falsch gemacht....

Jeder normale, verantwortungsbewußte Vater und jede Mutter hätten das Pferd nun verkauft, doch mein Mann sagte immer wieder, wir müssen Geduld haben, in einem Jahr sieht die Welt ganz anders aus. Wenn Judith dieses Pferd reitet, dann kann sie wenigstens reiten...

Und er sollte Recht behalten.

Nach einiger Zeit der geduldigen Zuwendung vertraute Aschera uns immer mehr. Sie bemerkte, daß es ihr bei uns gut geht und sie gab diese Zuwendung in Form von Ruhe und Ausgeglichenheit zurück. Nachdem wir einen kleinen Sandplatz angelegt hatten und Judith fast jeden Tag reiten konnte, wurde Aschera lieb und ruhig, und sie geht ordentlich in der Dressur. Judith hat sie jetzt im Griff, zwar nicht immer, aber immer öfter, und kann sogar damit beginnen, über kleine Hindernisse zu springen. Aschera sieht heute nicht nur wunderschön aus, sie ist auch vom Wesen her wunderschön geworden. Wenn wir auf der Wiese sind, läuft sie uns samt Herde (ein Pony als Beistellpferd) überall hin hinterher.

Ich kann allen Menschen, die sich einen "unsportlichen Galopper" zulegen möchten nur raten, mit Ruhe und Besonnenheit auf den dennoch in ihm schlummernden Vorwärtsdrang zu reagieren und ihn mit lieben Worten zu besänftigen. Man bekommt dafür ein aufgewecktes, intelligentes Pferd, das neugierig seine Umgebung betrachtet und keine Anwandlungen von Trägheit oder Desinteresse zeigt. Es wird zum wahren Freund, das dankbar die ihm entgegengebrachte Fürsorge erwidert.


In diesem Sinne viele Grüße

Familie Kleibömer

 

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letzte Änderung: 2. September 1999 © Turfkönig - the virtual gaucho - Maike Hanneck
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